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CFP: Panel „Repräsentationen und Interpretationen dynamischer Prozesse und Aktionen in vormodernen Gesellschaften“

Avatar of Katrin Bemmann Katrin Bemmann - 07. November 2019 - Call for papers

CFP: Panel „Repräsentationen und Interpretationen dynamischer Prozesse und Aktionen in vormodernen Gesellschaften“

16. Internationaler Kongress 2020 der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS)
e.V. „Transformationen: Zeichen und ihre Objekte im Wandel“ (Chemnitz, 22. bis 26.
September 2020)


Um ihre Ziele zu verwirklichen, organisiert die Deutsche Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V. Tagungen, Kolloquien, Arbeitstreffen, Kurse oder Ringvorlesungen zu den Themen ihrer Sektionen (Arbeitsbereiche). Außerdem richtet die DGS alle drei Jahre einen internationalen Kongress aus. Im  Rahmen des 16. Internationalen Kongresses 2020 „Transformationen: Zeichen und ihre Objekte im Wandel“ (Chemnitz, 22. bis 26. September 2020) fordert die Sektion „Archäologie“ zur Einreichung von Beitragsvorschlägen in ihrem Panel auf.


Call for Papers
Im Panel der Sektion Archäologie soll das Thema des Kongresses aus Sicht der Altertumswissenschaften beleuchtet werden. Dabei steht die Frage nach den Transformationsprozessen von Zeichensystemen und ihrem Zusammenwirken mit der materiellen Kultur im Fokus. Es soll zum einen um die Herausbildung und Entwicklung graphischer Kommunikationssysteme (Schrift, Ikonographie, u.ä.) gehen und zum anderen um die Repräsentation von Transformationsprozessen. Die Diskussion gliedert sich in vier Teilbereiche:

1. Entstehung von Zeichensystemen
Die Herausbildung und Entwicklung von Zeichensystemen und Medientechniken wird häufig in einen engen Zusammenhang mit bereits vorhandenen oder neu entstehenden kulturellen Erfordernissen gestellt – sei es, dass man in einem neu entstandenen Zeichensystem die Antwort auf eine bestimmte Notwendigkeit sah (à la “Die Verwaltung/Wirtschaft hatte einen solchen  Komplexitätsgrad erreicht, dass man sie ohne schriftliche Aufzeichnungen nicht mehr hätte kontrollieren können”), sei es, dass man eine neue Medientechnik (wie etwa den Buchdruck oder das Internet) als Auslöser neuer Bedürfnisse betrachtete. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage nach der Interaktion von kultureller Neuerung und jeweiligem Zeichensystem.

  • Welche semiotischen Prinzipien liegen der Genese von Zeichensystemen zugrunde undinwieweit spiegeln sie die materiellen und sozialen Grundlagen der Kultur?
  • Welche kulturellen und semiotischen Prozesse führen zur Herausbildung von Zeichensystemen, und wie wirkt sich gleichzeitig die Einführung und Weiterentwicklungeines Zeichensystems auf die kulturellen Gegebenheiten einer Gesellschaft aus?
  • Wie lässt sich dies am archäologischen Befund erkennen?
    Bei der Entwicklung von Zeichensystemen stellt die Materialität des Zeichenträgers und des Zeichens eine zentrale Größe dar.

2. Materialität von Zeichen
Bei der Entwicklung von Zeichensystemen stellt die Materialität des Zeichenträgers und des Zeichens eine zentrale Größe dar. 

  • Wie werden Zeichen und Zeichenträger im Zuge neuerer technischer und anderer materieller Gegebenheiten verändert?
  • Wie interagieren diese Veränderungen mit dem Zeichensystem?

3. Ungleichzeitigkeit von Zeichensystem und sozialer und technischer Praxis
Die Entwicklung graphischer Kommunikationssysteme auf der einen Seite und der sozialen und materiellen Gegebenheiten einer Kultur auf der anderen Seite geschieht nicht immer im gleichen Takt. Graphische Kommunikationssysteme spiegeln so eine verschobene Materialität wider, etwa durch den Verlust von Motiviertheit, der sich bei Zeichen beobachten
lässt.

  • Welche Rolle spielt die Motiviertheit von Zeichen, lassen sich Regularitäten für den Verlust von Motiviertheit identifizieren?
  • Wie verhalten sich Zeichen und Objektbezug zueinander, welche Probleme stellen sich für die Referenz von Zeichen in sich wandelnden Zeichensystemen?

4. Objektgestalt als Zeichen von Transformation
Unter welchen Umständen kann die Objektgestalt eines Artefakts als Zeichen für
Archäolog_innen dienen, um Transformationen in der materiellen Kultur zu identifizieren, z.B.
die Form eines steinernen Architekturteils (eine Säule) als Index für die Gestalt eines –
tatsächlichen oder imaginierten – organischen "Vorläufers" (eine hölzerne Zeltstange)

Die AG richtet sich an alle altertumswissenschaftlich Forschenden und soll ein Forum bieten,
Transformationsprozesse in den Kulturen des Altertums sowohl aus semiotischer als auch
aus archäologischer Perspektive zu beleuchten.
Als Vortragssprachen möglich sind Deutsch und Englisch. Bei Vorträgen auf Deutsch bitten
wir um englischsprachige Präsentationsfolien.

Informationen zu Organisation und Ablauf
Der Kongress wird vom 22. bis 26. September 2020 an der Technischen Universität
Chemnitz stattfinden. Bitte senden Sie Ihr Abstract weitgehend unformatiert und in einem
bearbeitbaren Format (idealerweise Word) an: Silvia Kutscher <silvia.kutscher@hu-berlin.de>. Einsendefrist ist der 31.12.2019. Ihr Abstract soll beinhalten: Titel des Vortrags, Name der Referentin oder des Referenten, Beschreibung des geplanten Vortrags (max. 300 Wörter), Institution, E-Mail-Adresse, Kurzlebenslauf (als Fließtext) und bis zu fünf einschlägige Publikationen der Referentin oder des Referenten. Die Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Eine Veröffentlichung ausgewählter Vorträge ist geplant.

Kontakt
Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Silvia Kutscher (silvia.kutscher@hu-berlin.de) und
Frank Kammerzell (fkammerzell@hotmail.com).
Konzeption und Ausrichtung der Konferenz: Ellen Fricke (ellen.fricke@phil.tu-chemnitz.de),
Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation,
Technische Universität Chemnitz.

Organisation der Konferenz: Matthias Meiler (matthias.meiler@phil.tu-chemnitz.de) und
Martin Siefkes (martin.siefkes@phil.tu-chemnitz.de) sowie Jana Bressem und Daniel
Schöller.
Weitere Informationen finden Sie ab Herbst 2019 unter
<http://www.semiotik.eu/transformationen-2020>. Bitte lesen Sie ggf. auch die Calls der
anderen Sektionen der DGS.

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