Alexander Conze  (1831-1914)

 

Nachdem Conze als Sohn eines Juristen und Offiziers zunächst mit dem Jurastudium begonnen hatte, wechselte er bald zum Archäologie und Altertumswissenschaft. Er studierte in Göttingen, schrieb seine Dissertation bei Eduard Gerlach in Berlin, wo er 1855 mit einer Arbeit über die bildlichen Darstellungen der Psyche promoviert wurde.

Nach dem Ende seines Studiums unternahm er Reisen u.a. nach Paris, London und Griechenland. Er erhielt das 1859 erstmals verliehene Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts und trat es gemeinsam mit Adolf Michaelis an. Dank dieses Stipendiums kam er nach Italien und Griechenland.

Im Jahre 1861 habilitierte er sich in Göttingen, wo er in der Folgezeit als Privatdozent tätig war. 1863 folgte er dann dem Ruf als außerordentlicher Professor der Archäologie nach Halle. 1869 wurde er Ordinarius in Wien und 1877 schließlich wurde Conze Direktor der Sammlung der antiken Skulpturen in Berlin.

1881 wurde er zum Vorsitzenden der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts gewählt und 1887 zum ersten hauptamtlichen Generalsekretär ebendort ernannt. 1905 schließlich ging er in den Ruhestand.

Von Wien aus unternahm Conze 1873 und 1875 Ausgrabungen in Samothrake. Es dürfte sich dabei um die erste rein wissenschaftliche Ausgrabung von Nordeuropäern im Mittelmeerraum gehandelt haben.

Von 1878 an begann er (bis 1894) gemeinsam mit dem Ingenieur Carl Humann mit den Ausgrabungen in Pergamon.

 

(K. Bemmann)

 

Literatur von und über Alexander Conze im Bestand der UB Heidelberg

 

Literatur (in Auswahl)



Bohrbein, Adolf H.: Alexander Conze, in: Lullies, Reinhard: Archäologienbildnisse, Mainz 1988, S. 59-60