Propylaeum Blog

Call for Papers: Das Geruchs- und Geschmackserlebnis in der griechisch-römischen Welt

02. November 2022, Dorothée Grieb - Call for papers

Internationale Konferenz
8.-10. September 2023, Dresden
Deadline: 30.11.2022

Das Geruchs- und Geschmackserlebnis in der griechisch-römischen Welt

Der Geruchssinn und Geschmackssinn galten bereits in der Antike als niedere Sinne, da beide im Vergleich zu anderen Sinnesmodalitäten mit deutlich geringeren kognitiven Leistungen verbunden schienen. Diese Haltung der Zeitgenossen fand ihren Niederschlag in antiken literarischen Zeugnissen und wirkte lange Zeit auch in der altertumswissenschaftlichen Forschung nach. Dies hatte zur Folge, dass hier Riechen und Schmecken als Vorgänge der Sinneswahrnehmung lange Zeit vernachlässigt wurden. Die antiken Zeugnisse zu beiden Sinnesmodalitäten sind jedoch überaus reichhaltig.

Geruchs- und Geschmackssinn liegen nicht nur unmittelbar benachbart, sondern sind auch anatomisch und neurophysiologisch eng miteinander verbunden. Ein solch enger Konnex zeigt sich beispielsweise bereits bei Cicero, der diesen beiden Sinnen in einer gemeinsamen Betrachtung zwar Erkenntnisvermögen zubilligt, dieses jedoch als defizitär einstuft (vgl. Cic. ac. 2,20). Eine gemeinsame Untersuchung der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung in der antiken Welt eignet sich daher besonders, um kulturspezifische Wahrnehmungsmuster und Diskursivierungspraktiken zu beleuchten. Diesem Anliegen widmet sich die internationale Konferenz, die vom 8. bis zum 10. September 2023 in Dresden stattfinden wird. Aus einer interdisziplinär altertumswissenschaftlichen Perspektive sollen für die Modi und Strategien der literarischen Diskursivierung von Geruchs- oder Geschmackserfahrungen folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:

  • Was wurde als wohlschmeckend oder gutriechend betrachtet und was nicht? Was ist hierfür jeweils der Hintergrund?
  • Wie wird die Erfahrung von Geruch oder Geschmack literarisch verarbeitet? Werden solche Sinneseindrücke näher beschrieben, und gibt es bestimmte Bilder oder Metaphern, die sich mit ihnen verbinden? Wie und zu welchem Zweck wird die Geruchs- oder Geschmackswahrnehmung narrativiert? Gibt es in der Antike eine Poetik des Riechens oder Schmeckens?
  • Welche literaturwissenschaftlichen Konzepte und Methoden sind geeignet, um literarische Darstellungen von Geruchs- und Geschmackseindrücken zu untersuchen? Lassen sie sich z. B. narratologisch oder rezeptionsästhetisch analysieren, oder braucht es hierfür eigene Ansätze – und welche könnten das sein?
  • Welche Grenzen oder Grenzüberschreitungen waren mit der Erfahrung von Gerüchen oder Geschmackseindrücken verknüpft? Auf welche Weise wurden diese Prozesse diskursiviert?
  • Welche soziale oder moralische Dimension ist mit der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung verbunden? Besitzen diese Sinnesmodalitäten distinguierendes oder hierarchiebildendes Potential? Gab es bestimmte Präferenzen in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen und wie stabil wurden diese Vorlieben artikuliert? Wie ging man mit Innovation oder Wandel im Bereich des Geruchs- und Geschmackserlebens um?
  • Auf welche Weise thematisiert die antike Medizin die Geruchs- oder Geschmackswahrnehmung?
  • Welchen heuristischen Mehrwert für die Forschung besitzen Überlegungen zum Geruchs- oder Geschmackserleben in der griechisch-römischen Welt generell? Welche neuen Einblicke in die antike Literatur und Kultur verschafft eine Betrachtung dieser beiden Sinne?

Vorschläge für Beiträge in deutscher oder englischer Sprache können in Form eines Abstracts (pdf-File, max. 3.000 Zeichen sowie fünf Schlagworte) bis zum 30.11.2022 via E-Mail bei den beiden Organisatoren eingereicht werden: mario.baumann@tu-dresden.de oder isabelle.kuenzer@geschichte.uni-giessen.de.
Für die einzelnen Vorträge ist ein Zeitfenster von jeweils 60 Minuten vorgesehen (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion), so dass ein intensiver Austausch über die Thematik gewährleistet ist. Eine Veröffentlichung der Tagungsbeiträge in einem Sammelband ist vorgesehen. Die Übernahme von Reisekosten wird angestrebt.

Organisation:
Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann (Institut für Klassische Philologie, TU Dresden): mario.baumann@tu-dresden.de
Dr. Isabelle Künzer (Professur für Alte Geschichte, JLU Gießen): isabelle.kuenzer@geschichte.uni-giessen.de
 


Webinar am 16. November 2022: Altertumswissenschaften – Propylaeum: Neue Services zur Alten Welt

26. Oktober 2022, Dorothée Grieb - Aktuelles

Am Mittwoch, dem 16.11.2022 findet um 15:30 Uhr ein Webinar zum Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften statt.

Die Bayerische Staatsbibliothek unterstützt Altertumswissenschaftlerinnen und Altertumswissenschaftler in Studium, Lehre und Forschung durch ein umfassendes Angebot an Recherchedienstleistungen. Über unsere Suchportale finden Sie Monographien, Aufsätze, Bilddaten, Publikationen im Open Access und vieles mehr. Die Services werden im Rahmen des „Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften”, den die Bayerische Staatsbibliothek gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Heidelberg betreut, über das Fachportal „Propylaeum” angeboten.

Inhalte:  

  • Fachportal „Propylaeum“ (https://www.propylaeum.de/)
  • Angebote zur Recherche (u. a. PropylaeumSEARCH, Gnomon Bibliographische Datenbank und recensio.antiquitatis)
  • Publikationsdienstleistungen (Propylaeum-eBooks, Propylaeum-eJournals, Propyaleum-DOK)
  • Weitere Services und Informationsangebote von Propylaeum im Überblick (u. a. FID-Lizenzen, Digitales Wunschbuch, Themenportale und E-Learning, Forschungsdaten)

Zielgruppen:
Studierende, Lehrende und Forschende aus allen altertumswissenschaftlichen Disziplinen (v. a. Ägyptologie, Alte Geschichte, Alter Orient, Byzantinistik, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Mittel- und Neulateinische Philologie und Vor- und Frühgeschichte) sowie alle an Propylaeum interessierten Nutzerinnen und Nutzer

Link zum Webinarraum:
https://webconf.vc.dfn.de/altertumswissenschaften/
(Sie werden aufgefordert, einen beliebigen Gastnamen zu vergeben.)

Bitte planen Sie etwa 1,5 Stunden Zeit für die Veranstaltung ein.
15 Minuten vor Beginn öffnen wir den Webinarraum.

Wie nehmen Sie an einem Webinar teil?
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Frisch online: Band 26 der Reihe "Byzanz zwischen Orient und Okzident"

24. Oktober 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

Sebastian Olschok stellt in "Der »Wirtschaftskomplex« im Deir Anba Hadra (Assuan / Ägypten). Lebensmittelverarbeitung in einem oberägyptischen Kloster" die Ergebnisse eines bauhistorischen und archäologischen interdisziplinären Projekt im koptischen Kloster Deir Anba Hadra vor. In der Auswertung wurden 16 Bauphasen erkannt, die mit verschiedenen Funktionen in Verbindung gebracht werden können. Der ursprünglich als Oratorium für die Stundengebete der Mönche errichtete Kern des Komplexes wurde durch den Anbau von Funktionsräumen nach dem 6./7. Jahrhundert großflächig umgestaltet. So ist es möglich, diesen Gebäudekomplex als Standort für Lebensmittelproduktion zu identifizieren, in dem Brot, Rizinusöl, Wein und Garum hergestellt wurden.
Der Titel steht im Open Access als Propylaeum-eBOOK zum Download bereit.


Neu: "Der fließende Gott" von Julian Hollaender

19. Oktober 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

Julian Hollaender stellt in seiner Dissertation "Der fließende Gott. Bilder von Flüssen und ihren Göttern in der römischen Kaiserzeit" Fragen zur Konzeption, Ikonographie, Narratologie sowie der bildlichen Darstellung kaiserzeitlicher Flussgottdarstellungen. Dabei liegt das Augenmerk besonders auf den unterschiedlichen Möglichkeiten von Flussgöttern im narrativen Szenen.
Der Band steht als Propylaeum-eBOOK im Open Access zum Download bereit und ist im Buchhandel als Printexemplar zu erwerben.

 


Neues Propylaeum-eBOOK: Human Origins – Digital Future

18. Oktober 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

Der Tagungsband "Human Origins – Digital Future. An International Conference about the Future of Archaeological and Paleoanthropological Databases", herausgegeben von Andrew W. Kandel, Miriam N. Haidle und Christian Sommer enthält die Ergebnisse der Online-Konferenz "Human Origins - Digital Future", die vom 27. bis 31. Juli 2020 stattfand. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Frage, wie Datenbanken mit neuartigen Informationstechnologien genutzt werden können, um durch die Verknüpfung, Abfrage und Analyse archäologischer, paläoanthropologischer, paläobiologischer und geographischer Informationen neue Erkenntnisse zu gewinnen. Im Band sind die Zusammenfassungen der Vorträge gebündelt und jeweils mit einem Link versehen, über den das auf der Konferenz präsentierte Video angesehen werden kann.


Neues Propylaeum-eBOOK: "Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods"

06. September 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

In der Dissertation "Settlement Patterns in the Northern Negev from the Hellenistic through the Early Islamic Periods" von Noé David Michael wird die Siedlungsgeschichte der nördlichen Negev beginnend von hellenistischer Zeit bis hin zum Bevölkerungsrückgang am Ende des ersten Jahrtausends n. Chr. erforscht. Dabei werden ökologische Einschränkungen der Halbwüstenregion ebenso untersucht wie Fragen zur geografischen Variabilität und zum Klimawandel, basierend auf Auswertungen von Geoinformationssystemen.
Die Forschungsarbeit steht im Open Access zum Download bereit.


Erster Band des Nachschlagewerks"The Diachronic Frequency of Latin Words" ist erschienen.

12. August 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

"The Diachronic Frequency of Latin Words. (A/AB–AZYMVS)" von Tommaso Spinelli ist eine neue Art von Nachschlagewerk, das auf diachroner Ebene statistische Daten zur Vorkommenshäufigkeit lateinischer Wörter vom vierten Jahrhundert v. Chr. bis zum frühen sechsten Jahrhundert n. Chr. liefert. Als erster Teilband ist der Buchstabe "A" in der Schriftenreihe "Digital Classics Books" erschienen, weitere Bände sind in Arbeit und werden sukzessive als Propylaeum-eBOOKs veröffentlicht. Nach der Publikation aller Teilbände werden diese zudem als Printexemplare im Buchhandel erhätlich sein.


Christine Strube "Als Archäologin in Syrien / As an Archaeologist in Syria": Neues Propylaeum-eBOOK

14. Juli 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

Christine Strube schildert in "Als Archäologin in Syrien / As an Archaeologist in Syria Erfahrungen und Ereignisse. 1971–1980 und 1997–2007 / Experiences and Events. 1971–1980 and 1997–2007" ihre Erfahrungen und Erlebnisse während ihrer Grabungskampagnen in Syrien. Die Autorin stellt die Zerstörungen ab 2011 der früheren Dokumentation der Fundstellen gegenüber.
Der Titel steht im Open Access als Propylaeum-eBOOK zum Download bereit und ist zudem als Printexemplar im Buchhandel erhältlich.


Pylon: Neues Propylaeum-eJournal

06. Juli 2022, Katrin Bemmann - Aktuelles

"Pylon. Edition and Studies of Ancient Texts" ist Teil der "Papyrological Publication Platform (P3)", deren Ziel es ist, qualitativ hochwertige Forschungsarbeiten zu griechischen, lateinischen und koptischen Papyri zeitnah zu veröffentlichen und wissenschaftliche Publikationen und wissenschaftliche Datensätze miteinander zu verbinden. Die Zeitschrift wird im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes des Instituts für Papyrologie der Universität Heidelberg und der Universitätsbibliothek Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Collaboratory for Classics Computing der Duke University herausgegeben und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Hierzu werden Werkzeuge geschaffen, die den Transfer von Daten zwischen Online-Ressourcen erleichtern.
Die frisch erschienene 1. Ausgabe von Pylon enthält 18 Artikel, die sowohl in HTML als auch als PDF-Dateien verfügbar sind, dabei wurden die PDF-Dateien automatisch aus einer TEI/EpiDoc XML-Datei generiert.


CALL FOR PAPERS: 54. Internationales Keramik-Symposium

14. Juni 2022, Katrin Bemmann - Call for papers

54. Internationales Keramik-Symposium des Arbeitskreises für Keramikforschung

Veranstalter: Landkreis Dingolfing-Landau und Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart
04.09.2022 bis 10.09.2022

Trink- und Schankgefäße – Innovation, Produktion, Handel und Verwendung
Bereits in der Jungsteinzeit wurden in Mitteleuropa Keramikgefäße zum Konsum, zur Aufbewahrung und zum Ausschank von Flüssigkeiten gefertigt. Seit dieser Zeit tauchen in jeder Epoche mehr oder weniger spezifische Trink- und Schankgefäße auf. Neben elementaren Formen kannte man von Beginn an aufwändig hergestellte, nicht selten reich dekorierte Trink- und Schankgefäße. Im Mittelalter trat Steinzeug hinzu, in der Neuzeit beispielsweise Porzellan. Tafelgerät für Getränke war nicht selten Mittel sozialer und kultureller Repräsentation und gehört zu den eindrucksvollsten materiellen Hinterlassenschaften vergangener Zeiten, Stile und Moden. Einfach und praktisch oder auch hoch differenziert in Material und Ausführung sind keramische Trink- und Schankgefäße ebenso Zeugen der Serienproduktion wie auch eines luxuriösen Lebensstils mit spezifischen Tafel- und Trinksitten.

ORGANISATION:
Landratsamt Dingolfing-Landau
SG15 – Dr. Florian Eibl
Obere Stadt 1 Tel.: 08731/87 350
84130 Dingolfing E-Mail: archaeologie@landkreis-dingolfing-landau.de