Curriculum vitae

Georg Kossack wurde am 25. Juni 1923 in Neuruppin/ Mark Brandenburg geboren. Sein Interesse an der Vorgeschichte wurde bereits zur Schulzeit geweckt, die er mit einem Notabitur abschloss. Nach schwerer Verwundung im II. Weltkrieg wurde er 1943 aus dem Militärdienst entlassen und begann das Studium der Vor- und Frühgeschichte, der Geologie, der Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte. Er studierte in Berlin, Halle (Saale), Freiburg i.Br. und Marburg/ Lahn. Prägend wurde seine Studienzeit von 1945 bis 1947 bei Gero von Merhart, dem ersten ordentlichen Professor für Vor- und Frühgeschichte in Deutschland. Kossack promovierte mit einer Dissertation zum Thema ‚Studien zum Symbolgut der Urnenfelder- und Hallstattzeit Mitteleuropas’. Zum 01.05.1947 arbeitete er zunächst als ‚Kanzleiangestellter’ am Institut für Vor- und Frühgeschichte in München, dann als wissenschaftliche Hilfskraft und als wissenschaftlicher Assistent. Er korrespondierte ausführlich mit seinen Fachkollegen und baute – zusammen mit Joachim Werner und Vladimir Milojčić – das Münchner Institut auf. 1953 und 1954 vollendete er die von Friedrich Holste und Freidank Kuchenbuch, die im Krieg gefallen waren, nachgelassenen Manuskripte.

Mit der Studie ‚Südbayern zur Hallstattzeit’ habilitierte er sich im Jahre 1955. Von April 1959 bis 1975 hatte er den Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Kiel inne. Unter seiner Ägide wurde es zu einem der größten archäologischen Institute und Sitz des Schwerpunktprogrammes ‚Ur- und frühgeschichtliche Besiedlung des Nordseeraumes’, das die DFG von 1963-1973 förderte. Nach seiner Rückkehr an das Münchner Institut erweiterte Kossack auch hier den inhaltlichen und personellen Rahmen und initiierte 1983 ein neues Schwerpunktprogramm zum Thema ‚Siedlungsarchäologische Untersuchungen im Alpenvorland’. 1988 wurde er emeritiert und widmete die letzten Jahre seines Lebens übergreifenden Forschungsarbeiten.

Georg Kossack genoss im In- und Ausland den Ruf eines der renommiertesten deutschen Archäologen. Trotz großer körperlicher Mühen begab er sich auf ausgedehnte Forschungsreisen und leitete studentische Exkursionen. Seine Forschungserkenntnisse etwa im Rahmen eisenzeitlicher Chronologien haben seit Jahrzehnten Bestand. Sigmar von Schnurbein, ehemaliger Direktor der RGK, charakterisierte sein Wirken wie folgt: „Kein anderer deutscher Prähistoriker seiner Generation hat diesem Fach für den ganzen eurasischen Kulturraum ähnlich viele Impulse verliehen“.