Tutorium Augustanum

Datenbanken und Volltexte

Fast alle literarischen Texte, die uns aus der Antike erhalten sind, liegen mittlerweile in digitalisierter Form vor – allerdings meist nur einsprachig, Latein- und Griechischkenntnisse sind hier also erforderlich. Wichtig sind:

  1. Thesaurus Linguae Graecae (TLG)
    Umfasst mittlerweile fast die gesamte griechische Literatur der Antike, allerdings nicht immer in den zuverlässigsten Editionen. Die Abfrage der Datenbank geschah wie bei den CD-ROMs des PHI ursprünglich mit einer speziellen Abfragesoftware. Wer über die Daten der CD-ROM lokal verfügt, kann dies mit Diogenes (kostenlos unter http://d.iogen.es) noch heute komfortabel tun. Diogenes integriert eine morphologische Suche, sowie die Lexika LSJ, ThLL und L&S. Der TLG kann inzwischen jedoch auch direkt über ein Webinterface konsultiert werden: http://stephanus.tlg.uci.edu. Hier stehen zudem auch zahlreiche nach Erscheinen der Ausgabe E der CD-ROM erfasste Texte zur Verfügung. Das Angebot ist prinzipiell kostenpflichtig, eine eingeschränkte Auswahl von Texten ist aber auch frei zugänglich.
  2. PHI #5.3
    Vom Packard Humanities Institute erstellte Sammlung lateinischer Texte, im Wesentlichen ein Corpus der lateinischen Literatur vor 200 n. Chr. Benützte Editionen teilweise veraltet. Zur Abfragesoftware s. (1). Die Texte stehen mittlerweile auch unter http://latin.packhum.org frei zur Verfügung. Die Webausgabe ermöglicht eine freie Wortsuche und stellt zudem ein Konkordanzwerkzeug zur Verfügung.
  3. Bibliotheca Teubneriana Latina Online und Thesaurus Linguae Latinae (BTL)
    Elektronische Version der Texte der kritischen Editionen der Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana: https://doi.org/10.1515/btl. Die Texte sind daher von sehr hoher Zuverlässigkeit. In der neuesten Version können endlich auch Stellen direkt angesprungen und Textabschnitte kopiert werden.
  4. Library of Latin Texts (LLT-A)
    Hervorgegangen aus der "CETEDOC Library of Christian Latin Texts". Obwohl das CETEDOC (CEntre de Traitement Électronique des DOCuments der Katholischen Universität Leuven) nicht mehr an der Fortführung des Projektes beteiligt ist, wurde das eingeführte Akronym lange Zeit beibehalten. Die Ausgaben des Corpus Christianorum, Series Latina (CCSL) und des Corpus Christianorum, Continuatio Medievalis (CCCM) sind in der LLT enthalten, die aber auch eine große Auswahl an klassischen Texten bietet. Zugang unter http://www.brepolis.net aus dem Universitätsnetzwerk.
  5. Patrologia Graeco-Latina (PG)
    Von Jacques-Paul Migne zwischen 1857 und 1866 in 161 Bänden herausgegebene Sammlung mit den Texten der griechischen Kirchenschriftsteller von 100-1478 n. Chr. Im Regelfall ist den griechischen Texten eine synoptische lateinische Übersetzung beigegeben. Obwohl die Editionen vielfach heutigen Maßstäben nicht mehr genügen, sind sie teilweise unersetzt. Eine elektronische Ausgabe kann unter http://www.classiques-garnier.com/numerique-bases aus dem Universitätsnetzwerk benutzt werden. Freie Digitalisate können z. B. unter http://www.documentacatholicaomnia.eu/25_20_40-_Imagines.html und http://patristica.net/graeca eingesehen werden. Wo möglich, sollten allerdings die neueren Ausgaben des Corpus Christianorum, Series Graeca (CCSG) herangezogen werden.
  6. Patrologia Latina (PL)
    Ebenfalls von Jacques-Paul Migne zwischen 1844 und 1855 herausgegebenes Schwesterwerk der PG in 221 Bänden. Eine elektronische Ausgabe kann ggf. über das DBIS konsultiert werden. Freie Digitalisate können unter http://www.documentacatholicaomnia.eu/25_10_40-_Imagines.html und http://patristica.net/latina eingesehen werden. Wo immer möglich, sollten jedoch die neueren Ausgaben des Corpus Christianorum, Series Latina (CCSL) herangezogen werden. Deren Texte sind im Rahmen der LLT (s. o.) auch elektronisch verfügbar. Freie Digitalisate der älteren Bände sind unter http://www.earlymedievalmonasticism.org/Corpus-Scriptorum-Ecclesiasticorum-Latinorum.html zusammengestellt.
  7. Patrologia Orientalis (PO)
    Komplement zu PG und PL, das die christliche Literatur in den orientalischen Sprachen umfasst. Freie Digitalisate der älteren Bände finden sich unter http://www.patristique.org/Patrologia-orientalis.html.

Daneben gibt es eine ständig wachsende Zahl von Texten im Internet (in Originalsprachen und Übersetzung), von denen hier nur eine Auswahl gegeben werden kann: 

  1. Perseus Project: http://www.perseus.tufts.edu.
    Sammlung von Originaltexten, meist mit englischer Übersetzung. Die Volltexte sind Wort für Wort mit morphologischen Analysetools und Lexika (LSJ bzw. L&S) verlinkt. Anzeige der griechischen Texte nach Unicode-Standard. Eine alternative und bisweilen zuverlässiger funktionierende Suchmaske zum Zugriff auf die Materialien des Perseus Project bietet http://perseus.uchicago.edu, eine neue Such- und Browsingoberfläche befindet sich von Seiten des Perseus Project selbst in Entwicklung und kann bereits unter https://scaife.perseus.org genutzt werden.
  2. ToposText: https://topostext.org.
    Sammlung von Originaltexten und englischen Übersetzungen. In den Texten wurden Orts- und Personennamen identifiziert, nach denen gesucht werden kann. Nicht alle dieser Identifikationen sind zuverlässig, dennoch ein sehr nützliches Forschungsinstrument! ToposText gibt es auch als App für Mobilgeräte.
  3. Bibliotheca Augustana: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/augustana.html.
    Wachsende Sammlung griechischer und lateinischer Originaltexte ohne Übersetzungen. Die griechischen Texte liegen teilweise für die Schriftart Arachnion codiert, teilweise im Unicode-Format vor.
  4. The Latin Library: http://www.thelatinlibrary.com.
    Umfängliche Sammlung lateinischer Originaltexte.
  5. IntraText: http://www.intratext.com/LAT.
    Umfangreiche Sammlung lateinischer Originaltexte. Erschließung durch Indices (auch rückläufig) und Konkordanzen.
  6. Corpus Scriptorum Latinorum (CSL): http://www.forumromanum.org/literature/index.html.
    Das Projekt zielt auf eine vollständige Erfassung der lateinischen Literatur in elektronischer Form. Neben den "üblichen Verdächtigen" finden sich hier auch unbekanntere oder nur fragmentarisch erhaltene Autoren.
  7. Library of Ancient Texts Online (LATO): https://sites.google.com/site/ancienttexts.
    Verfolgt ein ähnliches Konzept wie das vorgenannte CSL, jedoch bezogen auf die gesamte literarische Überlieferung der Antike. Bietet ein zweispaltiges Verzeichnis von Links, die zu externen Angeboten mit Originaltexten bzw. Übersetzungen führen.
  8. Project on ancient cultural engagement (PACE): http://pace.hypervisions.it/york/york/index.htm.
    Bietet eine Vielzahl von Ressourcen, insbesondere aber kommentierte Texte mit Übersetzung(en) der Historien des Polybios sowie der Werke des Flavius Josephus. Mit dem Polybios-Text ist unmittelbar der Standard-Kommentar von Walbank verknüpft.
  9. Lacus Curtius: http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/home.html.
    Mit herkulischem Fleiß hat Bill Thayer hier zentrale Quellentexte elektronisch zugänglich gemacht. Die Texte basieren meist auf mittlerweile gemeinfreien Bänden der Loeb Classical Library.
    • Polybios, Historien
    • Cato, De agricultura
    • Diodor von Sizilien, Bibliothek
    • Varro, De agricultura
    • Sallust, Catilina und bellum Iugurthinum
    • Dionysios von Halikarnassos, Antiquitates Romanae
    • Vitruv, De architectura
    • Strabon, Geographie
    • Res gestae divi Augusti
    • Velleius Paterculus, Historiae Romanae
    • Celsus, De medicina
    • Aetna
    • Laus Pisonis
    • Calpurnius Siculus, Eclogae
    • Eclogae Einsiedlenses
    • Grattius, Cynegeticon
    • Curtius Rufus, Historia Alexandri Magni
    • Columella, De re rustica
    • Plinius, Naturalis Historia
    • Quintilian, Institutio oratoria
    • Frontinus, De aquis. und Stratagemata
    • Plutarch, Parallelbiographien, quaestiones Romanae u. a.
    • Dion Chrysostomos, Reden
    • Florus, Epitome
    • Tacitus, Annales und Historiae
    • Sueton, Vitae Caesarum
    • Aulus Gellius, Noctes Atticae
    • Claudius Ptolemaeus, Tetrabiblos
    • Appian, Bella civilia
    • Cassius Dio, Historiae Romanae
    • Ampelius, Liber memorialis
    • Censorinus, De die natali
    • Nemesianus, Cynegeticon
    • Macrobius, Saturnalia
    • Historia Augusta
    • Paulinus von Pella, Eucharisticus
    • Claudian, Dichtungen und Reden
    • Rutilius Namatianus, De reditu suo
    • Excerpta Valesiana
    • Prokopios, De aedibus und Historia arcana
    • Isidor von Sevilla, Origines
  10. THEOI Project: http://www.theoi.com.
    Umfassende Sammlung von Ressourcen zur griechischen Mythologie. Die Bibliothek (https://www.theoi.com/Library.html) enthält zahlreiche englische Übersetzungen, die zumeist den älteren Bänden der Loeb Classical Library entnommen sind: Eine vorzügliche Ressource zu Dichtung, Schauspiel und Mythographie der Antike!
  11. Livius.org: http://www.livius.org.
    Enthält neben zahlreichen Artikeln zu Einzelthemen der Alten Geschichte auch eine Reihe von englischen Übersetzungen:
  12. Online Library of Liberty: http://oll.libertyfund.org.
    Enthält auch ältere englische Übersetzungen zahlreicher antiker Autoren; nur hier findet man eine komplette Übersetzung von Plutarchs Moralia in digitaler Form.
  13. Ancient Greek Online Library: http://www.greektexts.com.
    Bietet englische Übersetzungen der großen Klassiker, dazu die Parallelbiographien Plutarchs. Leider ist der Text nicht nach der üblichen Kapitel-/Paragrapheneinteilung gegliedert.
  14. Sacred Texts: http://www.sacred-texts.com/cla/luc/index.htm.
    Projekt mit esoterischem Anstrich. Das macht die bereitgestellten Texte natürlich nicht weniger nützlich. Hinzuweisen ist besonders auf eine vollständige englische Übersetzung der Werke Lukians.
  15. L’antiquité grecque et latine: http://remacle.org.
    Sammlung von älteren französischen Übersetzungen griechischer und lateinischer Autoren.
  16. Traductions françaises im Rahmen der Bibliotheca Classica Selecta (BCS-TRA): http://bcs.fltr.ucl.ac.be/Traduc02.html.
    Wie der Name schon sagt, finden sich hier französische Übersetzungen lateinischer und griechischer Autoren. Wo möglich sind die Übersetzungen mit den Originaltexten im Rahmen der Itinera Electronica (Hypertextes Louvanistes) verlinkt.
  17. Itinera Electronica/Hypertextes Louvanistes: http://agoraclass.fltr.ucl.ac.be/concordances/intro.htm.
    Neben den Volltexten bietet diese Sammlung auch Indices (normal und rückläufig), sowie Konkordanzen und statistische Auswertungen.
  18. Suda On-Line (SOL): http://www.stoa.org/sol.
    Projekt des Stoa Consortium. Die Suda ist ein großes griechisches Lexikon aus byzantinischer Zeit (10. Jh.), in dem das noch vorhandene Wissen über die antike Welt kompiliert wurde. Ein schier unerschöpflicher Schatz! SOL bietet den griechischen Text ähnlich wie das Perseus Project wahlweise in verschiedenen Formaten (u. a. Unicode), dazu eine englische Übersetzung und Kommentare.
  19. Euripides Scholia: http://euripidesscholia.org.
    Elektronische Edition der Scholien (antiken Kommentare) zu den Werken des Euripides. Im Aufbau befindlich.
  20. The Roman Law Library: https://droitromain.univ-grenoble-alpes.fr.
    Zusammenstellung von Gesetzen, Senatsbeschlüssen, Kaiseredikten und anderen Rechtsquellen im lateinischen Original. Den epigraphischen Materialien sind jeweils ausführliche – allerdings nicht ganz aktuelle – Bibliographien beigegeben. Enthält auch eine vollständige Fassung des Corpus Iuris Civilis Justinians.
  21. Corpus Medicorum Graecorum/Latinorum (CMG/CML): http://cmg.bbaw.de/epubl/online/editionen.html.
    Unter anderem stehen hier fast alle Bände der Reihen CMG, CML, Suppl. und Suppl. Or. zur Einsicht bereit. Die Bände können angewählt und virtuell durchgeblättert oder seitengenau aufgeschlagen werden.
  22. Digital Hippocrates: https://daedalus.umkc.edu/hippocrates/index.html.
    Sammlung von Originaltexten zur antiken Medizin.
  23. Athenaios, Deipnosophistai: https://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin/Literature/Literature-idx?type=browse&scope=LITERATURE.DEIPNOSUB.
    Englische Übersetzung des vollständigen Werkes.
  24. Iulius Obsequens: http://aillyacum.de/Obsequens.html.
    Originaltext und deutsche Übersetzung des Liber prodigiorum.
  25. The Little Sailing Ancient Greek Texts: http://www.mikrosapoplous.gr/en/texts1en.htm.
    Griechische Volltexte ohne Übersetzung als Word-Dateien im Unicode-Format.
  26. Internet Ancient History Sourcebook: http://www.fordham.edu/halsall/ancient/asbook.html.
    Von Paul Halsall betreute Sammlung von thematisch geordneten Quellentexten zur Alten Geschichte in englischer Übersetzung.
  27. SPECTATORES – Quellen zum Zuschauer im Altertum: http://www-gewi.uni-graz.at/spectatores.
    Kommentierte Quellensammlung zum im Namen genannten Thema.
  28. Corpus Grammaticorum Latinorum (CGL): http://kaali.linguist.jussieu.fr/CGL/index.jsp (derzeit im Neuaufbau).
    Bietet im Wesentlichen die Edition der lateinischen Grammatikertexte von Heinrich Keil (dies auch unter http://www.mlat.uzh.ch/MLS/xanfang.php?corpus=13&lang=0). Eine Bibliographie steht unter https://cgl.hypotheses.org zur Verfügung.
  29. Hellenistic Astrology Website: http://www.hellenisticastrology.com.
    Sammelt Materialien (z. B. Textausgaben) zur hellenistischen Astrologie.

Zahlreich sind auch die Angebote zur christlichen Literatur der Antike:

  1. SBL Greek New Testament: http://sblgnt.com.
    Frei verfügbare kritische Edition des Neuen Testamentes, die im Auftrag der Society of Biblical Literature von Michael W. Holmes erstellt wurde.
  2. Bibelwissenschaft – Online-Bibeln: http://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln.
    Text der Biblia Hebraica Stuttgartensia, des Novum Testamentum Graece (Nestle-Aland, 27. Aufl.), der Septuaginta (Rahlfs/Hanhart) und der Vulgata (Weber/Gryson).
  3. Bibliothek der Kirchenväter (BKV): http://www.unifr.ch/bkv.
    Elektronische Aufbereitung einer bereits etwas angetagten, aber immer noch nützlichen Sammlung deutscher Übersetzungen patristischer Quellen.
  4. Index of Biblical Quotations in Early Christian Literature (BiblIndex): https://www.biblindex.org.
    Ermöglicht zum einen den Vergleich unterschiedlicher Bibeleditionen und -übersetzungen, zum anderen die Suche nach der Behandlung von spezifischen Bibelstellen in der frühchristlichen Literatur.
  5. Christian Classics Ethereal Library – The early church fathers: http://www.ccel.org/fathers.html.
    Elektronische Umsetzung der von Philip Schaff noch im 19. Jh. besorgten Übersetzungssammlung. Weitere Texte stehen unter https://www.ccel.org/ccel/pearse/morefathers/files/morefathers.html zur Verfügung.
  6. Patrologia Latina, Graeca et Orientalis (PLGO): http://plgo.org.
    Die Seite erschließt die patristischen Bände in den großen Archiven Google Books, Internet Archive und Scribd, die dort wegen unvollständiger Titelangaben oft schwer zu finden sind.
  7. Documenta Catholica Omnia: http://www.documentacatholicaomnia.eu.
    Zusammenstellung aller Schriften der Päpste, Konzilien, Kirchenväter und -lehrer von der apostolischen Zeit bis in die jüngste Vergangenheit. Daneben findet sich auch weiteres Material, das für die Kirchengeschichte einschlägig ist. Für den Althistoriker von besonderem Interesse ist z. B. das Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae (http://www.documentacatholicaomnia.eu/25_90_1828-1897-_Corpus_Scriptorum_Historiae_Byzantinae.html, vgl. auch https://de.wikisource.org/wiki/Corpus_scriptorum_historiae_Byzantinae).
  8. Newadvent – The Fathers of the Church: http://www.newadvent.org/fathers.
    Englische Übersetzungen der wichtigsten Schriften der Kirchenväter.
  9. Comparative Religion: http://interfaith.org/christianity/apocrypha.
    Englische Übersetzungen der apokryphen Schriften des frühen Christentums.
  10. BIBLIndex. Index of Biblical Quotations and Allusions in Early Christian Literature: http://www.biblindex.mom.fr.
    Die Datenbank baut auf den zwischen 1975 und 2000 publizierten Bänden "Biblia Patristica. Index des citations et allusions bibliques dans la littérature patristique" auf.
  11. Dumbarton Oaks Hagiography Database: http://www.doaks.org/research/byzantine/resources/hagiography-database.
    Erschließt die byzantinische Hagiographie für Heilige zwischen dem 8. und 10. Jh. n. Chr.

Von Interesse insbesondere für den Historiker der Spätantike sind schließlich die Digitalisate der Monumenta Germaniae Historica (MGH):

  1. Monumenta Germaniae Historica digital (dMGH): http://www.dmgh.de.
    Macht die Bände der MGH als digitales Faksimile zugänglich, mittlerweile ist auch eine Volltextsuche möglich. Für den Althistoriker sind insbesondere etliche Bände der Abteilung SS Auct. ant. von Interesse.
  2. Elektronische Monumenta Germaniae Historica (eMGH): http://www.brepolis.net.
    Im Gegensatz zur dMGH bietet die eMGH noch ausgefeiltere Suchmöglichkeiten. Die Oberfläche entspricht in etwa derjenigen der LLT. Die Benutzung ist aus dem Universitätsnetz möglich.

Ein sehr nützliches Register antiker Autoren mit Links zu Volltexten und biographischen Informationen stellt das Franz Joseph Dölger-Institut zur Verfügung: https://www.antike-und-christentum.de/links/antike-texte.

Die Digitalisierung verändert unseren Umgang mit Texten fundamental. Zur theoretischen Reflexion dazu siehe:

  1. Schreibman, Susan/Siemens, Ray/Unsworth, John (Hgg.): A companion to digital humanities, Oxford 2004: http://www.digitalhumanities.org/companion.
  2. Siemens, Ray/Schreibman, Susan (Hgg.): A companion to digital literary studies, Oxford 2008: http://www.digitalhumanities.org/companionDLS.

Ein generelles methodisches Problem der Textdigitalisierung besteht darin, dass in fast allen Fällen der texkritische Apparat nicht mitdigitalisiert wurde bzw. wird. Der Umgang mit antiken Quellentexten fällt damit vielfach auf ein "vorkritisches" Niveau zurück, in dem die präsentierte Textfassung einfach als objektiv gegeben hingenommen wird. Somit gerät aus dem Blick, dass unsere Leseausgaben Konstrukte sind, die auf einer mehr oder weniger stark diveregierenden handschriftlichen Überlieferung aufbauen.