Römische Inschriften aus Augsburg (RIA) – ein digitales Sammelbuch

Das digitale Sammelbuch erschließt alle publizierten Inschriftentexte aus dem römischen Augsburg. Durch Übersetzungen und inhaltliche Kommentare will das Sammelbuch die Inschriften für Studierende und eine weitere Öffentlichkeit leichter zugänglich machen und zu einer breiteren Rezeption des römischen Kulturerbes beitragen.

Die Inschriften aus dem römischen Augsburg wurden im dritten Band des Corpus Inscriptionum Latinarum (ed. Theodor Mommsen, 1873) und in den Inscriptiones Baivariae Romanae (ed. Friedrich Vollmer, 1915) ediert. In den Berichten der Römisch-Germanischen Kommission erschienen seither zwei Nachträge (Friedrich Wagner, 1956/7, und Ute Schillinger-Häfele, 1977). Das digitale Sammelbuch soll diese und alle seither neu publizierten Inschriftentexte aufnehmen und erschließen.

Im Gegensatz zu den Corpora und den großen epigraphischen Datenbanken wird auch eine deutsche Übersetzung aller Texte geboten, um die Quellen für Studierende und eine breitere Öffentlichkeit (etwa Schüler*innen) leichter zugänglich zu machen. Nach und nach sollen die Texte im Rahmen von Lehrprojekten auch inhaltlich kommentiert werden. Neulesungen und Neuinterpretationen sind dabei nicht das primäre Ziel, werden sich aber zweifellos bei der Zusammenstellung und Kommentierung der Texte ergeben.

Das digitale Format ermöglich die direkte Verknüpfung mit den älteren Corpora. Gerade für Augsburg besonders bedeutsam ist die Aufarbeitung der oft bis in die Renaissance zurückreichenden Überlieferungsgeschichte, da zahlreiche Steine heute verloren sind. Die meisten frühneuzeitlichen Editionen sind mittlerweile digital verfügbar und können ebenfalls verlinkt werden. Dies ermöglicht gegenüber einer gedruckten Edition ein viel besseres Verständnis der Editionsgeschichte. Die Plattform WissKI ermöglicht zudem die Erschließung der Texte über eine Ontologie. Dies gewährleistet parallel zur Volltextsuche einen Zugriff über laufend aktualisierte Indizes.

Ein Basisbestand an Texten wurde aus der Epigraphischen Datenbank Heidelberg eingespielt. Diese Texte sind an der mit HD beginnenden ID-Nr. erkennbar. Die hier gebotenen Datensätze wurden jedoch überarbeitet und durch eigene Materialien angereichert (z.B. Übersetzungen, Links zu Digitalisaten und inhaltliche Kommentare).

Gefördert wurde das Projekt durch die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung, die Kurt-Bösch-Stiftung sowie die Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg. Es wird ergänzt durch eine regelmäßig aktualisierte Bibliographie zum römischen Augsburg