Die Projekte

Unter der Bezeichnung The Asyut Project erfolgt in mehreren gemeinschaftlichen Projekten der Freien Universität Berlin, der Universität Sohag, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Warschau) die Erforschung der Stadt Assiut und ihres im Westen gelegenen Berges, des Gebel Assiut al-gharbi.

Das DFG-Langzeitprojekt „Die altägyptische Nekropole von Assiut: Dokumentation und Interpretation” (Freie Universität Berlin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universität Sohag, 2005-2019; Projektleitung: Jochem Kahl und Ursula Verhoeven-van Elsbergen)
Hier setzte das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitvorhaben “Die altägyptische Nekropole von Assiut: Dokumentation und Interpretation” an.  Nach einem ersten Survey auf dem Gebel Assiut al-gharbi durch Jochem Kahl und Mahmoud El-Khadragy im Jahre 2003 und zwei von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz finanzierten Testgrabungen unter Leitung von Ursula Verhoeven-van Elsbergen und Jochem Kahl förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Projekt von 2005 bis 2019. Als Kooperation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Freien Universität Berlin und der Universität Sohag und in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Supreme Council of Antiquities waren jährlich ungefähr 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie bis zu einhundert lokale Grabungsarbeiter, Fahrer und Wächter tätig, um den Gebel Assiut al-gharbi zu erforschen (Abb. 1) und Wesentliches zu seiner Geschichte, seiner Nutzung und seinem Funktionswandel zu erfahren.
Die Untersuchungen der Architektur, Inschriften, Bilder, Keramik, Pflanzen- und Knochenreste, Holzmodelle, Uschebtis und anderer materieller Hinterlassenschaften ermöglichen ein vielseitiges Bild des antiken Assiut zu rekonstruieren und zudem auch Aussagen über das christliche und islamische Assiut zu treffen.
Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in Monographien und Aufsätzen veröffentlicht. In der Reihe “The Asyut Project” (Abb. 2) sind bislang fünfzehn Bücher erstellt worden, weitere folgen.

 

 

Das Forschungsprojekt “Der Upuaut-Tempel von Assiut” (Freie Universität Berlin, Universität Sohag, seit 2015; Projektleitung: Jochem Kahl)
Unter der Leitung von Jochem Kahl (Freie Universität Berlin) und Mohamed Abdelrahiem (Universität Sohag) untersucht ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern archäologische Objekte im Antikenmagazin von Shutb (Ägypten). Unter diesen Objekten befinden sich auch Blöcke des Haupttempels von Assiut (Abb. 3), welche im Jahre 1930 geborgen, jedoch nur teilweise veröffentlicht worden waren. Die Dokumentation dieser Tempelblöcke gewährt einen einmaligen Einblick in das Zentrum der antiken, heute komplett überbauten Stadt selbst.

Das Forschungsprojekt “Assiut – A centre of ancient trade” (Freie Universität Berlin, Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau, Universität Sohag, seit 2020; Projektleitung: Jochem Kahl und Teodozja Rzeuska)
Im Rahmen der deutsch-polnischen Förderung „BEETHOVEN Classic 3“ durch Narodowe Centrum Nauki (NCN) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) widmen sich unter Leitung von Jochem Kahl (Freie Universität Berlin) und Teodozja Rzeuska (Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bedeutung Assiuts als antikem Handelszentrum. Schwerpunkte liegen dabei auf der Erforschung der Handelswaren, der Handelswege und der Stadtgeschichte zwischen ungefähr 2000 v. Chr. und 1500 n. Chr. Die Zusammenarbeit vor Ort erfolgt mit dem ägyptischen Supreme Council of Antiquities und der Universität Sohag.