Tutorium Augustanum

Volltextarchive und Buchsuchen

Völlig neue Möglichkeiten der Literatursuche eröffnen Buchsuchen wie Google Books (https://books.google.de). Hier kann jeweils der komplett digitalisierte Volltext der aufgenommenen Bücher abgefragt werden. Sofern das Copyright bereits abgelaufen ist, können bei Google Books sogar ganze Bücher heruntergeladen werden. Ein Zugriff auf den Volltext ist bei noch urheberrechtlich geschützten Werken natürlich nicht möglich, doch können die genauen Seitenangaben für die Treffer abgefragt werden. Von vornherein auf die Anzeige kompletter Bücher ausgelegt sind Textarchive wie das Internet Archive (https://archive.org, nur ältere, mittlerweile gemeinfreie Titel) oder Scribd (https://de.scribd.com, manche Angebote urheberrechtlich wohl problematisch, sehr gute Benutzeroberfläche).

Inzwischen erscheinen sehr viele wissenschaftliche Pulbikationen parallel im Druck und digital, teilweise auch nur noch digital. Hinzu kommt, dass auch wissenschaftliche Zeitschriften fast immer auch in elektronischer Form angeboten werden und ältere Bände für große Archive digitalisiert werden – am bedeutendsten sind JSTOR (https://www.jstor.org, insgesamt immer noch englischsprachig dominiert, sehr umfangreich, lizenzpflichtig), Persée (https://www.persee.fr, ausschließlich französischsprachig, frei zugänglich) und Digizeitschriften (http://www.digizeitschriften.de, ausschließlich deutschsprachig, lizenzpflichtig). Den technischen Standard setzt JSTOR, das zunehmend auch deutschsprachige Zeitschriften aufnimmt. Da eine einfache Google-Suche Ergebnisse aus allen genannten Datenquellen liefert, ist sie mittlerweile auch für wissenschaftliche Zwecke ein ausgezeichnetes Rechercheinstrument, das gerade bei speziellen Fragestellungen oft hilfreicher ist als die klassischen Hilfsmittel. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass (1) keineswegs alle Publikationen digital verfügbar sind und (2) Google Suchergebnisse personalisiert rankt. Vollständigkeit darf man also nicht erwarten, vor allem wenn man die Durchsicht auf die ersten Seiten der Trefferliste beschränkt. Für die geschichtswissenschaftliche Arbeit generell weniger hilfreich, da stark naturwissenschaftlich ausgerichtet, ist bis jetzt hingegen Google Scholar (https://scholar.google.de).

Wurden früher innerhalb der scientific community Sonderdrucke getauscht, werden heute PDF-Dateien verschickt. Mit Academia (https://www.academia.edu) und Researchgate (https://www.researchgate.net) haben sich zudem Plattformen etabliert, die Aspekte eines sozialen Netzwerkes mit denen eines Aufsatzrepositoriums verbinden (auch hier bewegt sich manches wohl in einer rechtlichen Grauzone).