Ludwig Ross (1806-1859)

Ludwig Ross wurde am  22. Juli 1806 in Schleswig-Holstein auf dem elterlichen Gut Altekopel bei Bornhoevel geboren.

Ross besuchte das Gymnasium in Kiel und Plön. Danach studierte er zunächst Medizin an der Universität Kiel, wechselte jedoch bald zur Philologie bei Gregor Wilhelm Nitzsch. Nach seiner Promotion arbeitet er zunächst als Hauslehrer in Kopenhagen. Mit einem Reisestipendium der dänischen Regierung ging er 1831 zunächst wieder nach Kiel und Leipzig bevor er 1832 eine Reise nach Griechenland antrat.

Im September 1833  wurde er  zum „Unterconservator der Altertümer im Peloponnes“ ernannt, mit der Rückverlegung der Hauptstadt nach Athen wurde er „Oberconservator der Alterthümer“  sowie Mitglied und später Vorsitzender der Baukommission. 1834 gehörte er zu den Begleitern König Ottos I. auf dessen Reise durch Nordgriechenland.

Ross leitete die Ausgrabungen auf der Akropolis, wo er die nachantiken Befestigungen entfernen ließ. Dank dieser Maßnahme wurden die Bauteile des Niketempels sichtbar, die dann wieder zm früherne Bau zusammengesetzt wurden. Im Zuge dieser Arbeiten wurde die Moschee im Parthenon beseitigt wie auch weitere Gebäude nachantiker Zeit.

Nach Kompetenzstreitigkeiten mit dem Kultusministerium schied Ross 1836 aus dem Amt und wurde 1837 zum Professor für Archäologie an der Athener Universität ernannt. Ross unternahm zahlreiche Reisen durch Griechenland und seine Baubeschreibungen sind bis heute von großem Wert. Anlässlich der griechischen Revolution von 1843 verlor auch Ross seinen Posten und kehrte nach Deutschland zurück, wo er eine Professur in Halle antrat. Während seiner dortigen Tätigkeiten veröffentlichte er zahlreiche Ergebnisse seiner Reisen und vor allem Inschriften.

Ross starb am 6. August 1859 in Halle.

 

(K. Bemmann)

 

Literatur von und über Ludwig Ross im Bestand der UB Heidelberg

 

Literatur (in Auswahl)

 

Schwingenstein, Christoph: Ludwig Ross, in: Lullies, Reinhard: Archäologienbildnisse, Mainz 1988, S. 29-30