Reinhard Kekulé von Stradonitz (1839 – 1911)

 

Reinhard Kekulé wurde am 6. März 1839 in Darmstadt geboren. Bis gegen 1700 lebten seine Vorfahren in Böhmen als „Kekulé von Stradonitz“. Dieser Adelstitel wurde Reinhard Kekulé  1895 von Wilhelm II. zurückgegeben.

Während seines schwerpunktmäßigen Philologiestudiums in Erlangen wurde Kekulés Interesse für die Klassische Archäologie durch seinen Dozenten C. Friederichs geweckt. Kekulé folgte Friederichs zunächst nach Göttingen und später nach Berlin, wo er 1861 promoviert wurde.

1863 ging er zunächst als Stipendiat des damals preußischen Archäologischen Instituts nach Rom. Während seines bis 1868 dauernden Studienaufenthalts in Italien lernte Kekulé viele namhafte Archäologen kennen, darunter H. Brunn, W. Helbig, G. Treu, O. Benndorf und R. Schöne.

1868 habilitierte Kekulé sich bei F.G. Welcker und O. Jahn in Bonn.  Nachdem er nur kurze Zeit am Museum Nassauischer Altertümer in Wiesbaden tätig war, wurde er 1870 zum Nachfolger von O. Jahn nach Bonn berufen. 1889 schließlich wurde Kekulé die Leitung der Sammlung antiker Skulpturen und der Gibpsabüsse an den Berliner Museen übertragen. Da C. Robert, der den Lehrstuhl für Klassische Archäologie an der Berliner Universität inne hatte, nach Halle ging, übernahm Kekulé auch diese Aufgabe. 1896 nach dem Tod von E. Curtius übernahm Kekulé zudem die Leitung des Antiquariums in Berlin.

Reinhard Kekulé starb am 22. März 1911, kurz nach Vollendung seines 72. Lebensjahres.

 

(K. Bemmann)

 

Literatur von und über Reinhard Kekulé von Stradonitz im Bestand der UB Heidelberg

 

Weiterführende Literatur (in Auswahl)

 

Reinhard Lullies / Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache, Mainz 1988. 2. Auflage 1991, S. 73 f.

 

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