Das Epos im lateinischen Westen (4. bis 15. Jahrhundert)
Epic in the Latin West (4th-15th Century)
Nürnberg, Mittwoch, 25. September 2024, bis Samstag, 28. September 2024
Veranstalter: Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit (Prof. Dr. Michele C. Ferrari), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4/3, D-91054 Erlangen (www.mittellatein.phil.fau.de)
Das Epos ist jene literarische Gattung, die wie kaum eine andere sowohl Garant kultureller Kontinuität über die Jahrhunderte als auch Werkstatt grundlegender Neuerungen in Stil, Stoff und Ausrichtung in der westlichen Kultur war. Diese Gattung führte aufgrund ihrer Komplexität zu hitzigen Kontroversen, so zum Beispiel in den Bereichen Nationalismus oder Kolonialismus. Welche Bezüge hat mittelalterliches Latein (Mittellatein) zu derartigen Debatten – oder hat es das überhaupt?
Der Kongress Das Epos im lateinischen Westen (4. bis 15. Jahrhundert) setzt sich zum Ziel, die Gattung Epos in ihren mannigfaltigen Entwicklungsformen von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit zu untersuchen. In der mittellateinischen Literatur entstanden zahlreiche Epen, viele davon bisher wenig erforscht. Im Zentrum der Vorträge steht zwar das Mittellatein, aber weitere mögliche Vortragsthemen sind dessen Bezüge zu Antike, mittelalterlichen Volkssprachen und der Moderne (von der Renaissance bis zur Gegenwart). Was hat die Vergangenheit uns im 21. Jahrhundert zu sagen?
Eine Reihe von Themen können dabei angesprochen werden, z.B.:
- Epische Helden und Heldinnen: Adaptionen klassischer Heldenfiguren (von Homer, Vergil, Lukan u.a.); Genderfragen; Geburt neuer Helden (biblisch, heiligmäßig); Auswirkungen des Christentums auf die Natur eines Helden.
- Texte und Gattungen: Epos und andere Genres (z.B. Historiographie, Hagiographie, Philosophie oder Theologie); gattungsgeschichtliche Merkmale; Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der Abfassung und Überlieferung; Stil bzw. Metrik; Verhältnis Vers zu Prosa.
- Rezeption: Intertextualität in lateinischen Texten, aber auch in Bezug auf die volkssprachliche Überlieferung; Aspekte der Überlieferung und der Philologie; Zitat und Paraphrase; Text und Bild; Text und Musik; Epos in den Medien (Märchen, Romane, Filme, neue Medienarten, solange der Bezug zum Mittellatein noch deutlich zu erkennen ist).
Der Kongress steht unter der Ägide des Internationalen Mittellateinerkomitees (Vorsitzender: Prof. Dr. Jan Ziolkowski, Harvard). Er wird eine Reihe von Plenarvorträgen (Keynote Speeches) durch international anerkannte Fachleute bieten, die jeweils am Vormittag gehalten werden, sowie Sektionsvorträge (20 Min. plus 10 Min. Diskussion) an den Nachmittagen. Kongresssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Latein und Spanisch.
Dieser Call for Papers zielt darauf, Vortragende aus allen Karrierephasen für die einzelnen Sektionen zu gewinnen. Interessentinnen und Interessenten reichen bitte ihre Vorschläge ab 1. November 2023 bis zum 1. März 2024 über folgende Internetseite ein:
www.conftool.net/kongress-epos2024
Bitte beachten Sie, dass auch Vortragende sich für den Kongress registrieren müssen. Wir erwarten neben einem Lebenslauf einen definitiven Titel des Beitrages sowie eine Kurzvorstellung des Vorschlages in englischer Sprache (max. 300 Wörter). Die Vorträge selbst dürfen in einer der oben genannten Kongresssprachen gehalten werden. Die Organisatoren werden bei der Auswahl der Vortragenden ein thematisch und methodisch möglichst breites Spektrum berücksichtigen.
Für einige Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (unter 35 Jahren), deren Vortragsvorschläge für den Kongress angenommen wurden und die ihre Teilnahme zugesagt haben, werden Sebaldus-Stipendien in Höhe von jeweils 400€ zur Verfügung gestellt. Nach Annahme des Vortragsvorschlages und Zusage werden diese Personen von den Organisatoren benachrichtigt. Eine gesonderte Bewerbung auf ein Sebaldus-Stipendium ist nicht notwendig. Eine Kumulation des Sebaldus-Stipendiums mit einem Stipendium der HWB Mittellatein Stiftung (s.u.) ist nicht möglich.
Über den Kongress und das Begleitprogramm informiert unsere Homepage:
www.mittellatein.phil.fau.de/epos-2024
Die Registrierung für Vortragende sowie für Hörerinnen und Hörer erfolgt von 1. November 2023 bis 15. September 2024 hier:
www.conftool.net/kongress-epos2024
Für 10 Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden als Zuschuss für Reise- und Aufenthaltskosten Stipendien in Höhe von jeweils 400€ ausgeschrieben, die durch die HWB Mittellatein Stiftung dankenswerterweise zur Verfügung gestellt werden. Interessierte senden bitte bis zum 30. Juni 2024 ihre Bewerbung mit fachbezogenem Lebenslauf an: Dr. iur. Felix Berschin, Kennwort „HWB Mittellatein“, Max-Reger-Str. 41, 69121 Heidelberg (Germany).