Propylaeum Blog

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Umfrage des NFDI4Memory-Konsortiums zu Data Literacy

27. September 2023, Dorothée Grieb - Aktuelles

Als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) richtet sich das Konsortium NFDI4memory an die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften sowie an alle Wissenschaften, die zu ihrem erkenntnistheoretischen Interesse historische Daten methodisch nutzen.

Um zu ermitteln, welche konkreten Weiterbildungsbedarfe im Bereich Forschungsdatenmanagement und Datenkompetenzen in den historisch arbeitenden Wissenschaften bestehen, lädt Sie das Team „Data Literacy“ von 4Memory ein, an folgender Umfrage teilzunehmen:

https://www.soscisurvey.de/4memory-data-literacy/

4Memory entwickelt Handreichungen, Services und Lehr- und Lernformate, um Datenkompetenz beim Umgang mit Forschungsdaten in den historisch arbeitenden Disziplinen zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Umfrage tragen dazu bei, einen umfassenden Einblick in die Fähigkeiten und Bedürfnisse unserer Forschungscommunity zu erhalten. Dadurch können zielgruppenspezifische Schulungs- und Fortbildungsangebote entwickelt werden, die helfen, die Herausforderungen der Digitalisierung leichter zu bewältigen.

Die Beantwortung des Fragebogens dauert ca. zehn Minuten.
Die Umfrage läuft bis zum 31. Oktober 2023. Unter den Teilnehmenden werden zwanzig spannende Überraschungen verlost.
 


Neuerscheinung: Clio-Guide - Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften

27. September 2023, Dorothée Grieb - Aktuelles

Die dritte Auflage der Clio-Guides, eines frei zugänglichen Online-Handbuchs zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, ist soeben erschienen:

 https://guides.clio-online.de

Der Clio-Guide zur Alten Geschichte wurde von Charlotte Schubert und Corina Willkommen verfasst: https://guides.clio-online.de/guides/epochen/alte-geschichte/2023

Als nun reine Online-Publikation werden die Clio-Guides kontinuierlich ausgebaut und aktualisiert. In der Startausgabe sind bereits 27 überarbeitete oder neue Guides zugänglich, weitere aktualisierte Guides, aber auch Guides zu neuen Themen sind im Redaktionsprozess und werden in den kommenden Wochen sukzessive freigeschaltet.

Die Clio-Guides wollen für Studierende wie Lehrende einen Einstieg in das Feld der digitalen geschichtswissenschaftlichen Fachinformation in seiner ganzen thematischen Breite geben. Die Fähigkeit zu recherchieren, sich selbständig eine Übersicht zum Stand der Forschung zu einem bestimmten Thema zu erarbeiten, ebenso wie einschlägige Quellen dazu zu finden, gehört zu den grundlegenden Kompetenzen von Historikerinnen und Historikern. Ferner gehört dazu auch ein Verständnis der wissenschaftlichen Kommunikations- und Publikationsformen des Faches und seiner Praktiken sowie der institutionellen Infrastrukturen, die diese ermöglichen. Hierzu bieten die Clio-Guides als Online-Handbücher umfassende Einführungen.
 


05.-06.10.2023: Der Römische Prinzipat als Paradoxie. Interdisziplinäre Zugänge zu einer besonderen Monarchie

14. September 2023, Dorothée Grieb - Veranstaltungen

Workshop für Nachwuchwissenschaftler:innen der klassischen Altertumswissenschaften
Universität Konstanz, 05. und 06. Oktober 2023

Es ist ein Gemeinplatz in den klassischen Altertumswissenschaften, dass es sich beim römischen Prinzipat um einen besonderen Typus monarchischer Herrschaftspraxis handelt. Obwohl die Modellierung dieser Monarchieform als "Akzeptanzsystem" (Egon Flaig) weitestgehend etabliert und für verschiedene Untersuchungsgegenstände auch erfolgreich operationalisiert wurde, sind die ambivalenten Dispositionen der res publica restituta insbesondere auf diskursiver Ebene aber immer noch unzureichend erforscht.

Der Workshop setzt an diesem Punkt an: Indem wir den Prinzipat als einen Kristallisationspunkt systemisch bedingter, soziopolitischer Paradoxien begreifen, wollen wir die zeitgenössischen Diskurse in Politik, Literatur und Architektur besser verstehen. Die in der Vergangenheit häufig gebildeten, unterkomplexen Dichotomien wie beispielweise einer literarischen oder politischen Opposition beziehungsweise Anhängerschaft sollen so überwunden werden. Vielmehr gilt es, die paradox erscheinenden Strukturelemente des Prinzipats von seiner Frühphase bis in die Spätantike anhand ihrer jeweiligen diskursiven Epiphänomene zu analysiern und so ein präziseres Bild der kaiserzeitlichen Diskursstruktur zu entwerfen.

Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier.

Organisation und Kontakt:
Michael Wendler: michael.wendler@uni-konstanz.de
Moritz Gallus: moritz.gallus@uni-konstanz.de
 


13.-14.10.2023: Identität als Erzählung. Antike Perspektiven im Kontext

06. September 2023, Dorothée Grieb - Veranstaltungen

Kleine Mommsen-Tagung 2023
Tübingen, 13.-14. Oktober 2023

Der Begriff der Identität prägt die gegenwärtige Diskurslandschaft wie kaum ein anderer. In der heutigen Gesellschaft, die sich im Zuge des postmodernen Endes der sinnstiftenden ‚Meta-Erzählungen‘ (Lyotard) mit der Fragmentierung und Pluralisierung vieler sozialer und disziplinärer Wissensbereiche konfrontiert sieht, stellt sich die Frage nach der Legitimation und Konstruktion von Selbst- und Andersheit in besonderer Weise.

Die Tagung möchte sich in den Diskurs um Identität und Antike durch eine dynamische interdisziplinäre und transkulturelle Auslegung anschließen. Dazu wird vorgeschlagen, den (zumal erst in der Neuzeit profilierten) Begriff der Identität in seiner historischen Genese zu beleuchten und dabei von einseitig politischen und oft statischen Implikationen zu lösen. Identität – so die Leitthese der Tagung – ist ein Konzept, das immer wieder neu verhandelt wird und werden muss, das fluide und relational ist und an Erzählungen gekoppelt – Erzählungen, die ein Individuum oder ein Kollektiv in einem bestimmten kulturellen Kontext und in Auseinandersetzung mit seiner Umwelt entwirft, um ein kohärentes (Selbst-) Gebilde für sich oder seine in- und outgroups zu konstruieren.

Die einzelnen Beiträge gehen der Frage nach, welche Diskurse um individuelle oder kollektive Identität(en) in der Antike (meistens, aber nicht nur in Griechenland und Rom) geführt werden und wie diese ideengeschichtlich konzeptualisiert, narrativ ausgestaltet und kulturell kontextualisiert sind. Auf diese Weise soll nicht nur der Begriff der Identität um eine historische Dimension bereichert, sondern damit zugleich ein Angebot für aktuelle Debatten um die Identität der Antike geschaffen werden.

Das Tagungsprogramm und praktische Hinweise finden Sie auf dem Flyer zur Tagung.

Veranstaltungsort:
Neue Aula (Großer Senat)
Geschwister-Scholl Platz
72074 Tübingen

Organisation:
Simon Grund (Philologisches Seminar, Tübingen)
Dr. Francesco Padovani (Alexander von Humboldt-Stipendiat, Tübingen)
 


Call for Papers: A Second Gaze. Intertextuality and Transient Meaning in Roman Texts and Objects

17. August 2023, Dorothée Grieb - Call for papers

International Conference
November 13-14, 2023, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Deadline: 20th September 2023

A Second Gaze. Intertextuality and Transient Meaning in Roman Texts and Objects

Texts and images encapsulate ideas, crystallized within a specific moment, and imbued with particular intentions. When etched into stone, molded in clay, or inscribed upon parchment, they transcend the confines of time and space. Upon exposure to a second glance, they invite reinterpretation and reutilization. In this process, their original meaning may be retained or deliberately hinted at. Conversely, they may lose their initial significance, finding themselves within entirely different contexts, thereby adopting unforeseen and novel connotations.

In the simultaneous consideration of an artifact’s primary and secondary use, some might perceive ambiguities of forms, topoi, etc., or perhaps discern an undercurrent of irony. In more disruptive object histories or textual traditions, we might be prone to consider them as ‘flotsam’, adrift from distant epochs and shores. To what extent are such assumptions and their implications for reception history justified? To what extent do they apply to both written and visual media?

Questions of intertextuality have been raised frequently and forcefully in classical philology in recent years. Archaeology, too, is increasingly asking about ambiguities, the reuse of images and their migration as a cross-cultural phenomenon. What lessons might be learned from the mutual exchange of insights between these two disciplines? What new questions arise from an interdisciplinary approach?

The aim of this conference is to bring together scholars from Latin philology and Roman archaeology alike to discuss the phenomenon of secondary meanings. While we are generally interested in case studies, in addition, possible questions to be addressed include, but are not limited to, the following:

  • What is reuse? What forms are there and how can they be detected?
  • When talking about reuse/borrowing/theft, do we necessarily need to consider intention, and if so, how?
  • What interest do readers/viewers have in retrieval?
  • Can one speak of reuse and a second gaze across different media, and if so, how?
  • What is the impact of digitization on the things we take a second look at, or the way we experience that second look?

We invite researchers to submit abstracts of approximately 300 words by email (mgrawehr@uni-mainz.de; mkersten@uni-mainz.de) no later than September 20, 2023. Presentations are accepted in German, English, French, or Italian. Speakers will be allotted 30 minutes.

Travel expenses and accommodation in Mainz will be covered. The organizers plan to publish the proceedings of the conference.

Organization:
Matthias Grawehr and Markus Kersten
 


PropylaeumSEARCH auf neuer technischer Basis

05. Juli 2023, Dorothée Grieb - Aktuelles

Das Rechercheportal PropylaeumSEARCH wird derzeit auf eine neue technische Basis gestellt. Zum Einsatz kommt das Open-Source-System VuFind, das auch bei anderen Fachinformationsdiensten zunehmend Verbreitung findet.

Neben Anpassungen im Design und Verbesserungen der Usability steht vor allem eine Optimierung der Suchergebnisse im Fokus. Wie gewohnt stehen Ihnen auch im neuen Suchportal die verschiedenen Rechercheeinstiege (Einfache Suche, Erweiterte Suche und GeoSuche), die Verfügbarkeitsdienste und nach Anmeldung nützliche Konto-Funktionen wie Merklisten zur Verfügung.

Während einer Beta-Phase können Sie das neue Rechercheportal schon ausgiebig testen, während es noch laufenden Verbesserungen unterzogen wird. Parallel bleibt die alte Version des Rechercheportals so lange bestehen bis alle Funktionen und Inhalte abschließend in die neue Version integriert sind.

Den Zugang zur Beta-Version von PropylaeumSEARCH finden Sie unter: https://www.propylaeum.de/recherche/propylaeumsearch
 


Webinar am 26. April 2023: Altertumswissenschaften – Propylaeum: Neue Services zur Alten Welt

06. April 2023, Dorothée Grieb - Aktuelles

Am Mittwoch, dem 26.04.2023 findet um 15:30 Uhr ein Webinar zum Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften statt.

Die Bayerische Staatsbibliothek und die Universitätsbibliothek Heidelberg unterstützen Altertumswissenschaftlerinnen und Altertumswissenschaftler in Studium, Lehre und Forschung durch ein umfassendes Angebot an Recherchedienstleistungen. Über unsere Suchportale finden Sie Monographien, Aufsätze, Bilddaten, Publikationen im Open Access und vieles mehr. Die Services werden im Rahmen des „Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften”, den die Bayerische Staatsbibliothek gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Heidelberg betreut, über das Fachportal „Propylaeum” angeboten.

Inhalte:  

  • Fachportal „Propylaeum“ (https://www.propylaeum.de/)
  • Angebote zur Recherche (u. a. PropylaeumSEARCH, Gnomon Bibliographische Datenbank und recensio.antiquitatis)
  • Publikationsangebote (u. a. Propylaeum-eBooks, -eJournals und Propylaeum-DOK)
  • Weitere Services und Informationsangebote von Propylaeum im Überblick (u. a. FID-Lizenzen, Digitales Wunschbuch, Themenportale und E-Learning, Forschungsdaten)

Zielgruppen:
Studierende, Lehrende und Forschende aus allen altertumswissenschaftlichen Disziplinen (v. a. Ägyptologie, Alte Geschichte, Alter Orient, Byzantinistik, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Mittel- und Neulateinische Philologie und Vor- und Frühgeschichte) sowie alle an Propylaeum interessierten Nutzerinnen und Nutzer

Link zum Webinarraum:
https://webconf.vc.dfn.de/altertumswissenschaften/

Bitte planen Sie etwa 1,5 Stunden Zeit für die Veranstaltung ein.
15 Minuten vor Beginn öffnen wir den Webinarraum.

Wie nehmen Sie an einem Webinar teil?
Wo finden Sie Informationen zum Datenschutz?
 


Call for Papers: Constructing Ancient Cities

30. März 2023, Dorothée Grieb - Call for papers

International Conference, Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA - RGZM)
Mainz (Germany), 11.-12. September 2023
Deadline: 16.04.2023

Constructing Ancient Cities

Cities represent the end of a long process of development; they are constructed materially, socially and scientifically, regardless whether they have evolved organically or are planned as ex novo foundations. The construction of ancient cities can be linked to organisational, infrastructural, economic, social, political, and cultural challenges from an emic perspective; from an etic perspective it poses, amongst others, questions in the area of history and theory of knowledge. Key questions are what it takes and what it means to build cities, and how cities and their construction are themselves constructed as objects of knowledge. These various challenges have been discussed intensively in recent years in numerous individual disciplines ranging from ancient studies, art history, sociology to the history of knowledge, but mostly only in individual aspects or disciplinary contexts. The conference will bring together these different approaches and examine the construction of ancient cities interdisciplinary from three different perspectives:

  1. How are ancient cities planned, designed, built, and supplied? Which sources, methodological and theoretical approaches can be applied fruitfully? How has the perspective on these processes changed through the establishment of Digital Humanities and the inclusion of Big Data? How can ancient communities be better understood through the processes of construction and the accompanying social, economic and aesthetic decisions? For example, what role do construction techniques and materials play on the aesthetic perception of cities and their socio-cultural location?
     
  2. How were cities and their construction negotiated or discussed in literature, epigraphy, and visual culture? What role do foundations, reconstructions, ruins or the mise-en-scène of the building and supply processes play in different media? Can political, economic, social, religious, or material decisions and the debates leading up to them be identified?
     
  3. How have cities and their construction been and are modelled methodically, theoretically and as objects of knowledge? The construction of cities is not just a one-off, linear material process, but often involves iterative processes or non-linear transformations that take place in leaps. Several different knowledge-historical and knowledge-theoretical practices can be taken into account here, which can range from classification systems and modelling to visualisations in diagrams, plans, 3D reconstructions, virtual reality, etc.

The conference will primarily focus on a period ranging from the Bronze Age to the Early Middle Ages, with an emphasis on the wider Mediterranean region. Papers are welcome from the fields of Classical Studies, Bauforschung, Art History, Human Geography, Sociology, and related disciplines that address one or more of the three central questions. Early career researchers are encouraged to apply.

Presentations should last no longer than 20 minutes. A publication of the conference is planned.

Proposals for papers must be sent to: ppasieka@uni-mainz.de and mariachiara.franceschini@archaeologie.uni-freiburg.de
Deadline for the submission of paper proposals (max. 300 words): Sunday 16th April 2023

The organizers will arrange accommodation and cover travel costs for invited speakers. In order to facilitate the compatibility of research and family, childcare shall be made available if required. If you have any questions, please contact one of the organizers by E-mail (see below).

Organizational context:
Thematic Area 3 Urbane Verdichtung / urban agglomeration (Top-level Research Area 40.000 Years of Human Challenges at Johannes Gutenberg-Universität Mainz). The workshop is funded and supported by the Mainz Ancient Studies programme.
Mainz Ancient Studies is part of the Gutenberg International Conference Center (GICC) at Johannes Gutenberg University Mainz (JGU). The GICC is funded through the German Research Foundation’s (DFG) university allowance in the Excellence Strategy program and aims at fostering JGU as a national and international research hub. By organizing regular conferences and workshops in fields of excellent JGU research, the GICC provides a platform to build interest networks and collaborations – to promote exchange and dialogue among academics and research groups from all over the world.

Event management: Kumi Kost-Raine (Mainz Ancient Studies)

Organizers:

Paul Pasieka M.A.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
FB 07/ IAW / Klassische Archäologie
Raum 01-217 Philosophicum II Jakob-Welder-Weg 20
55128 Mainz
Email: ppasieka@uni-mainz.de

Dr. Mariachiara Franceschini
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Archäologische Wissenschaften
Abteilung Klassische Archäologie
Friedrichstraße 39
79098 Freiburg
Email: mariachiara.franceschini@archaeologie.uni-freiburg.de
 


Call for Papers: Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

09. März 2023, Dorothée Grieb - Call for papers

Workshop am Institut für Klassische Archäologie, FAU Erlangen-Nürnberg
Erlangen,
 13.–14. Juli 2023
Deadline: 31.03.2023

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

Die neue Workshop-Reihe 'Archäologische Grundbegriffe' nimmt Abschied von konstruktivistischen Paradigmen – und fragt nach einer neuen Relevanz der antiken Bilder und Objekte. Die räumliche, soziale und ökonomische Re-Kontextualisierung antiker Artefakte und ihrer Bedeutungen ist in den vergangenen Jahren zu immer höherer analytischer Präzision gelangt; der Wert des dadurch ermöglichten, enormen Erkenntnisgewinns steht außer Frage. Ausgehend davon versucht die Reihe, die durch Historisierung und Kontextualisierung ausgelöste, systematische Partikularisierung der archäologischen Befunde und ihrer Botschaften auf den Prüfstand zu stellen. Kann es gegenwärtig gelingen, die spezifischen Aussagen antiker Bilder und Objekte aus dem engen Gehege ihrer individuellen historischen Situationen zu befreien und in Normen und Strategien von weiterer Gültigkeit zu überführen?

Als exemplarischem Testfall widmet sich der erste Workshop der Reihe einem Grundbegriff, der in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: dem Begriff der Freiheit. Gesucht werden kritische Beiträge, die Aussagen und Funktionen antiker Objekte und Bilder im Sinne eines semantischen Reservoirs beleuchten. In der erwähnten, hermeneutischen Konstellation von antikem Gegenstand und zeitgenössischer Forschung wären Artefakte und Befunde etwa auf folgende Aspekte hin zu befragen: Freiheit in anthropologischer Bestimmung; die Visualisierung politischer, religiöser, rechtlicher und bürgerlicher Freiheit, u.a. im begriffs- und bildgeschichtlichen Spannungsfeld von eleutheria und libertas; künstlerische Freiheit; Freiheit der Interpretation. Auch ließe sich das weite Feld von materiellen Zeugnissen in den Blick nehmen, die das Fehlen von Freiheit, die Ausübung geistigen wie körperlichen Zwangs, beleuchten. Willkommen sind sowohl fragmentarische Schlaglichter aus peripheren oder ephemeren Kontexten als auch zentrale Werke des klassisch-archäologischen Kanons. Gefordert wird ein enger Objektbezug und, wenn möglich, eine Konzentration auf ein bestimmtes Fallbeispiel. Die Diskussion von Fallbeispielen wird im Rahmen des Workshops eng mit der Diskussion einer vorab allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgeteilten Auswahl antiker und neuzeitlicher Schlüsseltexte zur europäischen Begriffsgeschichte der Freiheit verzahnt sein. Der call fo papers richtet sich an alle interessierten Disziplinen der Altertumswissenschaften und Archäologien. Besonders ertragreiche Fallbeispiele und Überlegungen werden zur Veröffentlichung in der neuen 'Zeitschrift für archäologische Aufklärung' empfohlen.

Vorschläge für 30-minütige Beiträge mit Titel und kurzem Abstract werden bis 31. März an julian.schreyer@fau.de erbeten.

Reisekosten und Unterbringung eingeladener Teilnehmer werden übernommen.

Organisation:
Prof. Dr. Andreas Grüner (andreas.gruener@fau.de)
Dr. Julian Schreyer (julian.schreyer@fau.de)
Institut für Klassische Archäologie
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Kochstr. 4
91054 Erlangen
 


Call for Papers: Von der Olla zur Kylix – Keramik in etruskischen und italischen Kontexten

24. November 2022, Dorothée Grieb - Call for papers

21. Treffen der Arbeitsgemeinschaft Etrusker & Italiker
Basel, 03.-04. Februar 2023
Deadline: 10.12.2022

Von der Olla zur Kylix – Keramik in etruskischen und italischen Kontexten

Das 21. Treffen der Arbeitsgemeinschaft ‘Etrusker & Italiker’ des dArV e.V. findet vom 03. bis 04. Februar 2023 in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Klassische Archäologie der Universität Basel statt. Thema des Basler Workshops ist die Keramik im etruskischen und italischen Raum in einer kontextbezogenen Perspektive.

Die Siedlungs-, Heiligtums- und Nekropolengrabungen sowie neue Analysenmethoden der letzten Jahrzehnte generieren kontinuierlich neue Daten zu Keramik und zu ihren vielfältigen Verwendungen in antiken Kontexten. Entsprechend erlaubt die Analyse der Gefässfunde Fragestellungen zu sozialen und ökonomischen Funktionen der Keramik, zu Konsumverhalten und zu Produktionsprozessen im etruskisch-italischen Raum im 1. Jt. v. Chr.
Die so gewonnenen Erkenntnisse werfen einerseits neues Licht auf die zumeist fundkontextlosen musealen Keramikobjekte, welche lange Zeit die Forschungsgrundlage zu vorwiegend ikonographischen Studien bildeten. Andererseits werfen diese Impulse durch die Vergesellschaftung verschiedener Keramikgattungen mit weiteren Funden in identifizierten Befundkomplexen einen neuen Blick auf Lebensumstände in Wohnhäusern, rituelle Handlungen in Kultbereichen wie Heiligtümern und Grabkontexten sowie auf Produktionsstrukturen in Werkstätten und erlauben nicht zuletzt Rückschlüsse auf lokale, regionale und überregionale Austausch- und Handelsnetzwerke. Das Zusammenspiel von Befunden und Funden, aber auch Schrift- und Bildquellen sowie den vielfältigen Analyseverfahren ermöglicht zudem einen Einblick in Ideentransfers und die soziokulturelle Struktur antiker Bevölkerungsgruppen und erlaubt es diese auf Mikro- und Makroebene zu untersuchen.

Der Workshop soll ein möglichst weites Spektrum an Keramikgattungen sowie Kontexten umfassen und aktuelle kulturwissenschaftliche, technologische, ökologische, ökonomische und sozialhistorische Forschungsansätze präsentieren. Die Beiträge können lokale Produktionen sowie Importe in Italien (das schliesst explizit auch Sizilien und Sardinien ein) im gesamten 1. Jt. v. Chr. von der frühen Eisenzeit bis zur römischen Republik umfassen und in deutscher, englischer, italienischer und französischer Sprache gehalten werden.

Der Call richtet sich sowohl an Nachwuchswissenschaftler:innen wie an erfahrene Kolleg:innen. Die Beiträge sollen eine Länge von max. 20 Minuten haben, um genügend Zeit für den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen. Interessierte werden gebeten, sich bis zum 10. Dezember 2022 mit Titel und kurzem Abstract (max. 200 Wörter) an Aleksandra Mistireki (aleksandra.mistireki@unibas.ch) zu wenden.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir auch diejenigen, die ohne eigenen Beitrag teilnehmen möchten, um eine Anmeldung. Weitere Informationen werden mit dem Programm Anfang Januar bekanntgegeben.

Organisation:
Agata Guirard
Aleksandra Mistireki
Raffaella Da Vela
Robinson Krämer